Top Themen
Aktuelle Veranstaltungen
»Soziale Stadt« muss bleiben!
Die Mitglieder des QR-Magdeburger Platz sind dabei
Am 20. Oktober versammelten sich 300 Menschen vor dem Bundesbauministerium, unter ihnen auch Quartiersräte und Quartiersmanager aus Tiergarten Süd. Gemeinsam demonstrierten sie gegen die Pläne von Bundesbauminister Peter Ramsauer, die Mittel für das Programm „Soziale Stadt“ zu kürzen und übergaben mehrere tausend Protestunterschriften.
Bürgerbeteiligung, zum Beispiel in Form von Quartiersräten, ist ein wichtiges Ziel genau dieser Programms „Soziale Stadt“, das Ramsauer beschneiden möchte. Wenn er damit tatsächlich durchkommt, hätten die Anwohner/innen in QM-Gebieten wie dem Magdeburger Platz viel weniger Möglichkeiten, bei den Entwicklungen ihres Lebensumfeldes aktiv mitzuwirken.
Denn in QM-Gebieten sind die Bürger/innen an den Handlungskonzepten, den Arbeitsschwerpunkten des Jahres, und den wesentlichen Entscheidungen über die Verwendung der aus dem Programm zur Verfügung stehenden Fördermittel.
„Ich engagiere mich im Quartiersrat, weil ich gerne an der Gestaltung und Verbesserung meines sozialen Umfelds aktiv mitwirken möchte,“ sagt Feti Bayram. „Ich möchte auf die sozialen und kulturellen Probleme im Kiez hinweisen und gemeinsam mit anderen Anwohnern nach Lösungsansätzen suchen und diese umsetzen.“
Den QR-Magdebur-ger Platz gibt es seit 2005. Neben der Entscheidung über Projektanträge war den Mitgliedern Engagement auf allen Ebenen der Entwicklung des Stadtteils von Anfang an wichtig. Damit gingen sie weit über die ihnen offiziell übertragenen Aufgaben hinaus.
So schenkten sie dem Kiez Tiergarten Süd im Jahr 2010 circa 1.500 ehrenamtliche Stunden. Neben den Sitzungen waren sie unter anderem bei den Planungen zum Gleisdreieck und der Elternarbeit aktiv.
Auch in puncto Aktivierung der Mitbürger/innen zur Neuwahl ist der QR-Magdeburger Platz besonders engagiert. Denn die Quartiersrät/innen konzipieren ihre Wahlkampagne selbst, um direkt mit den Bewohner/innen in Kontakt zu kommen.
Kassem Chebli war von Anfang an dabei. „Es ist wichtig sich für die Menschen im Kiez Tiergarten Süd zu engagieren oder sich am öffentlichen Leben zu beteiligen, da sie hiermit auch für sich selber die Möglichkeit eröffnen, ihre Meinungen und Ansichten zu vertreten,“ sagt er. Seinen eigenen Gestaltungsspielraum sieht er darin, die Begegnungen verschiedener Kulturen zu fördern und Missverständnisse oder Vorurteile abzubauen.
Der amtierende Quartiersrat spiegelt die Verhältnisse im Kiez sehr gut wider. Von den Wähler/innen hatten 59% einen Migrationshintergrund, 41% nicht. 47% waren weiblich, 53% männlich. Von den gewählten Anwohnervertreter/innen waren 9 männlich und 8 weiblich. 7 hatten einen Migrationshintergrund, 10 nicht. Bei den Institutionen und Gewerben waren 8 der gewählten Vertreter/innen männlich und 8 weiblich.
Wir hoffen natürlich, dass auch bei den kommenden Wahlen am 26. November wieder alle Gruppen aus dem Gebiet als Kandidat/innen vertreten und gewählt werden. Nur dann kann die Arbeit in den kommenden zwei Jahren wieder eine umfassende Bürgerbeteiligung sein.